2013/14

Rebekka Wulff gewinnt Ideen-Wettbewerb zum Thema "Rufmord"

Bei unserem 6. großen Branchentreff auf der Berlinale zum Thema „Vom Autor zum Regisseur – Renaissance des Autorenfilms?“ wurden auch die Preisträger des Ideen-Wettbewerbs geehrt. Die Veranstaltung fand am Montag, 10. Februar 2014 in der Ständigen Vertretung des Freistaats Bayern beim Bund statt.

Im Mittelpunkt des Wettbewerbs, der von TOP: Talente e.V. in Kooperation mit makido film GmbH (Weimar/Wien) im Herbst letzten Jahres ausgeschrieben wurde, stand die Entwicklung einer Idee für einen 90-minütigen Spielfilm zum Thema „Rufmord“.

Aus über 54 Einsendungen wurden von den Jurymitgliedern Golli Marboe - makido film, Pit Rampelt - ZDF, Gabriele Röthemeyer - em. Geschäftsführerin der Filmförderung Baden-Württemberg, Bernhard Natschläger - ORF und Katharina Rietz - Bastei Media zehn Kandidaten nominiert.

Den ersten Preis, dotiert mit 2.500 € erhielt die Stoffidee „Spät, aber nicht zu spät“ von Rebekka Wulff. Der Autorin gelang es, eine außergewöhnliche und konfliktreiche Idee zu entwerfen, deren Potential für einen spannenden Spielfilm im Kontext des Themas Rufmord herausstach. „Wulff verankert ihren Stoff in einer zarten und alltagsnahen Liebesgeschichte zwischen zwei Bewohnern eines Altenheims. Es gelingt ihr, aus dieser Konstellation heraus geschickt eine Brücke zu überaus gesellschaftsrelevanten Themen zu schlagen. Und das in einer Tonalität, die Komik und Tragik organisch verbindet und trotz Skurrilität und Eigenwilligkeit nie die Würde ihrer Protagonisten aus dem Blick verliert.“ (Laudatorin Katharina Rietz).

Den zweiten Preis in Höhe von 1.500 € erhielt Josef Jöchl für seine Idee „Sie können nicht lügen“. Jöchl erzählt die Geschichte einer Frau, die um ihren Arbeitsplatz und Gerechtigkeit kämpft und in ihrem beruflichen Ehrgeiz auf private Widerstände stößt. Laudator Bernhard Natschläger hob insbesondere „den sorgfältigen und differenzierten Umgang des Autors mit seinen Figuren, die sich durch eine vor allem klare schlüssige Motivation auszeichnen“ hervor, „wodurch die Geschichte emotional stark und nachvollziehbar erzählt wird.“

Yvonne Görlach erhielt für ihren Stoff „Der Tag der bösen Schildkröte“ den mit 500 € dotierten dritten Preis. Einfühlsam und phantasievoll erzählt Görlach den Konflikt eines 13-jährigen Mädchens, das aufgrund einer unerwiderten Liebe moralische Grenzen überschreitet. Die Autorin „taucht emphatisch ein in das Seelenleben ihrer Hauptfiguren, schildert deren Befindlichkeiten genau und in knappen, klaren Sätzen mit einer hohen literarischen Qualität.“, so Laudator Pit Rampelt.

Die weiteren Nominierten waren: Nicolette Bohn „Martins Sohn“, Patricia Otuka-Karner „Kein Kavaliersdelikt“, Richard Rüb „Das Rosen-Dorf“, Benedikt Steinschulte „Rufmord“, Ulla Ziemann „Schlammschlacht“, Anton Zuber „Heile Welt“ und Heiko Zupke „Eine Woche im August“.