Dorns Kolumne - Juli 2019

Perspektiven - Dorns Kolumne

Jahresmotto: Gerechtigkeit

TOP: Talente ist ein gemeinnütziger Verein. Immer wieder werden wir gefragt, was die in der Satzung festgeschriebene Verpflichtung bedeute, sich „aus der Perspektive eines christlichen Menschenbildes mit gesellschaftlichen Problemen“ zu befassen.

Intendiert sind damit keine moralischen Einlassungen oder pädagogischen Absichten, sondern die ethische Verantwortung der Film- und Medienschaffenden. Kurz gesagt: Immer geht es um die Würde des Menschen. Um diesen Hinweis konkreter zu fassen, hat die Mitgliederversammlung als Jahresmotto „Gerechtigkeit“ gewählt.

„Gerechtigkeit“ ist eines der meistverwendeten Forderungen unserer Zeit. Ob von Menschenrechten, Überwindung der Armut ganzer Klassen oder Völker, von Mitbestimmung oder Vermögensbildung, von Gleichstellung von Mann und Frau, der Rentenansprüche, Schaffung neuer Regeln und Ordnungen, immer ist der Wunsch aller Menschen, dass es gerecht zugehen soll und dass man selbst gerecht behandelt wird. Was aber im Einzelnen darunter verstanden wird, darüber gehen die Meinungen weit auseinander.

Die Gerechtigkeit ist in einem Rechtsstaat das oberste Ziel. Die Verfassung und die Gesetze schreiben die Regeln fest, die für alle Menschen gleich gelten sollen. Diese zunächst eindeutige Bestimmung, zusammengefasst in der Formulierung „Jedem das Seine“ hat sich je nach Interpretation des „Seinen“ aufgefächert in „Besitzstandsgerechtigkeit“, „Leistungsgerechtigkeit“ und „soziale Gerechtigkeit“, die wiederum verschieden als „Chancengerechtigkeit“ oder „Bedürfnisgerechtigkeit“ verstanden werden kann. Im objektiven Sinne steht „Gerechtigkeit“ in einem Spannungsverhältnis zur „Freiheit“. Im subjektiven Sinne ist sie eine Einzeltugend. Traditionell wird sie mit Mäßigung, Tapferkeit und Weisheit, als eine der vier Grundtugenden, auch „Kardinaltugenden“ genannt.

Das Bedeutungsfeld von „Gerechtigkeit“ ist unerschöpflich. Gerechtigkeit ist ein zentraler Begriff in allen Religionen und im Leben aller Völker. Er ist nicht auslotbar, aber auch nicht ersetzbar! Gerechtigkeit ist und bleibt eine Herausforderung, es lohnt sich bei allen Fragen sich mit ihr auseinander zu setzen, auch und gerade für alle kreativen Medienschaffenden.

Öffnet ein Fenster zum Versenden der E-Mail Dr. Anton Magnus Dorn

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