Von T:T initiierte Webproduktion jetzt als Buch erhältlich
Die Web-Interview-Reihe "Die Frage nach dem lieben Gott" war das Ergebnis eines Konzept- und Realisationswettbewerbs von TOP: Talente. Acht Berliner Kinder unterschiedlicher Religionszugehörigkeit gaben in der ersten Staffel 2019 Antworten auf religiöse Fragen, erzählten von ihren Vorstellungen von Himmel und Hölle, Engel und Teufel, Vergebung und Tod – und natürlich auch von Gott. An der Ausschreibung hatten sich 33 Autoren-Teams beteiligt. Der Preis ging letztlich an die Firma Instant Waves Media GmbH, die im Folgejahr auch die zweite Staffel produzierte.
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Erweitertes Nachwort zu "DAS GLAUB ICH! WAS GLAUBST DU?"
von Dr. Anton Magnus Dorn, TT-Ehrenvorsitzender
Aufgrund dessen, dass in einem Kinderbuch der Dank an die Beteiligten kurz ausfallen muss und dort die Genese des Buches kaum von Interesse ist, haben sich Herausgeber und Verlag darauf verständigt, dass dem Hinweis auf das Buch auf der Homepage von TOP: Talente ein erweitertes Nachwort folgen soll. Denn das Ergebnis - Aussagen von Kindern auf Fragen nach dem lieben Gott - beruhen auf der gleichnamigen Webserie, die von TOP: Talente initiiert auf verschiedenen Plattformen – u.a. YouTube, Bibel TV … und natürlich auch auf dieser Homepage – zu sichten ist.
Die Frage nach dem lieben Gott beschäftigt mich seit Kindertagen und hat mich bis heute nicht mehr losgelassen. Und dann ergab sich im Jahr 2016 die Gelegenheit für eine Serienproduktion im Internet. Spontan hatte ich die Idee, diese Frage zum Thema einer Webserie zu machen. Nicht bedacht hatte ich damals, dass die Realisation mich jahrelang beschäftigen wird und mit einem Buch für Kinder enden wird.
Das vorliegende Buch ist Frucht einer längeren Vorgeschichte, in der vielfältige Schwierigkeiten bewältigt werden mussten. Die Wurzeln reichen weit zurück bis in die Gründung der Stiftung „Wert(e)voller Film“, die ihrerseits bei der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie (KKS) in Bensheim treuhänderisch verwaltet wurde. Das Verbindungsglied zwischen der KKS und TOP: Talente (T:T) - Akademie für Film- und Fernsehdramaturgie - in München war Pfarrer Dietmar Heeg, der Mitglied in deren Gremien war. Leider ist er im Alter von 50 Jahren völlig unerwartet im Februar 2015 verstorben. Sein Erbe ermöglichte T:T die Ausschreibung eines Konzepts- und Realisierungs-Wettbewerbes für eine Webserie.
Weil wir bis zuletzt über die Medienarbeit für Kinder miteinander im Gespräch waren, lag es nahe, dass die Zielgruppe Kinder sein sollten. Vorgabe war es, Kinder im Grundschulalter nach ihren Vorstellungen von Gott zu fragen und an Kinder unterschiedlicher Religions- und Konfessionszugehörigkeit zu denken. Sie sollten völlig frei in einer Videoaufzeichnung ihre Ansichten zu verschieden religiösen Themen äußern dürfen. Die Organisatoren wählten im Einvernehmen mit einer hochkarätig besetzten Jury einen pädagogischen Ansatz, „der an dem aktuellen Stand methodischer Forschung ansetzt, Kinder ernstnimmt, ihnen eine Stimme gibt und auch für ältere Rezipienten viel Überraschendes zu bieten haben wird.“
Die konkrete Ausschreibung des Wettbewerbes für die Webserie zum Thema „Die Frage nach dem lieben Gott“, fand im Frühjahr 2017 statt. Der/die Gewinner sollte eine Produktionsförderung von 20.000 € erhalten. Die Preisverleihung fand dann auch wie geplant im Oktober 2017 während des Katholischen Medienkongresses in Bonn statt.
Beteiligt an der Ausschreibung hatten sich 33 Autoren-Teams mit höchst unterschiedlichen Konzepten. Bei der Realisation waren verschiedene Hürden zu bewältigen. Den Preis gewonnen haben letztlich der Autor Markus F. Adrian und der Produzent Niklas Warnecke von der Firma Instant Waves Media GmbH in Berlin.
In der ersten Staffel der Serie haben acht Berliner Kinder unterschiedlicher Religionszugehörigkeit Antworten auf religiöse Fragen gegeben; sie erzählten von ihren Vorstellungen von Himmel und Hölle, Engel und Teufel, Vergebung und Tod – und natürlich auch von Gott. Über solche Themen kann man nur mit Religionsprofis ein normales Interview führen. Mit Kindern darüber zu reden, verlangt bisweilen vom Fragenden, ein Stück weit etwas von der eigenen Überzeugung preiszugeben, jedoch auch äußerste Zurückhaltung, wenn man individuelle Antworten erhalten will. Diese Aufgabe hat der emeritierte Neukölner Pfarrer Gerd Decke einfühlsam geleistet.
Die Ausstrahlung der ersten Staffel erfolgte mit der ersten Folge im Oktober 2019. Aufgrund der Resonanz auf dem Webportal katholsich.de wurde relativ bald eine zweite Staffel geplant und auch von katholisch.de in Zusammenarbeit mit Niklas Warnecke realisiert. Das Gespräch mit den Kindern führte dieses Mal die Pastoralreferentin Sonja Stratmann aus dem Bistum Münster. Die erste Folge der zweiten Staffel wurde im Dezember 2020 mit Fragen zum Nikolaus gestartet und inzwischen sind auch alle weiteren Folgen auf katholisch.de zu sehen.
Für mich als Initiator des Projekts ist als Theologe das Ergebnis aus den beiden Staffeln höchstinteressant. Zum einen, weil die Antworten auf die Themen, die ja von Kindern von Christen, Juden und Moslems gegeben wurden, nahezu gleich und kaum unterscheidbar ausfallen, so dass man keine Rückschlüsse auf eine spezifische religiöse Sozialisation des Elternhauses ziehen kann. Und zum anderen sollten alle Verantwortlichen diese verblüffende Erkenntnis bedenken, wenn sie im ökumenischen und kulturellen Dialog zu aktuellen Fragen des Religions- und Ethik- Unterrichts an den Schulen Stellung beziehen.
Bleibt mir an dieser Stelle nur noch die Aufgabe zu danken. An erster Stelle muss ich unbedingt Ulrich Fischer nennen, der als Mitherausgeber auch das Vorwort geschrieben hat, denn ohne ihn hätte ich nicht jahrelang durchgehalten. Danken will ich auch meinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Vorstand von TOP: Talente, namentlich Imogen Nabel, Petra Kohnen und Axel Röbkers. Ein besonderer Dank gilt neben den in diesem Nachwort namentlich genannten Personen Dr. David Hober Bonn für die Finanzierung der zweiten Staffel über katholisch.de. Herzlich danke ich Regina Herr vom Herder-Verlag für die Redaktion in der realisierten Form. Zu danken habe ich auch allen Personen der Vor- und Hauptjury bei der Auswahl der Gewinner. Es wäre eine Legion an Personen zu nennen, mit denen wir, mit denen ich in den letzten sechs Jahren über mein Herzensanliegen gesprochen habe.
Kempten im Allgäu, Februar 2022
Dr. Anton Magnus (Toni) Dorn