Michael Baier ist am 21. Juni im Alter von 78 Jahren in den USA gestorben, wo er auch seit Jahrzehnten gelebt hat. Trotz des räumlichen Abstands war er als Drehbuchautor seiner deutschen Heimat verbunden und hat die Menschen hierzulande in ihren Denkarten und Verhaltensweisen in seinen zahlreichen TV-Serien durch authentische Figuren trefflich gestaltet. „Das Erbe der Guldenburgs“ war seinerzeit eine Kultserie oder an der Serie „Adelheid und ihre Mörder“ konnte man sich köstlich amüsieren. Markenzeichen seiner Kreativität war sein konstanter Humor. Ein Beleg dafür ist die Langlaufserie „Um Himmels willen“, die von seinem nahezu unerschöpflichen Einfachsreichtum in der Erfindung von Szenen und der Charakterisierung der Figuren geprägt ist. Obwohl selbst nicht mehr Mitglied einer Kirche haben ihn religiös-theologische Fragen interessiert. Die auf den ersten Blick scheinbar schlichten Antworten, sind bei näherer Betrachtung ernsthafter Natur und von einer tiefgründigen Menschenliebe getragen. Man denke an die seinerzeitige Serie „Mit Leib und Seele“ mit Günther Strack als Hauptdarsteller.

Das waren die Gründe warum TOP: Talente bei einer seiner Symposien in Rom 2010 zum Thema „Humor im Film“ Michael Baier eingeladen und ihn als Ehrenmitglied aufgenommen hat. Die Laudatio hielt damals der Trierer Weihbischof Robert Brahm als Beauftragter der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz. Die Verbindung zu Michael Baier ist seither nie abgerissen. Er hat am Leben von T:T teilgenommen, die letzte Korrespondenz stammt noch vom Februar dieses Jahres. Sein Ideen-Vorschlag für den Wettbewerb zu der Webserie „Die Frage nach dem lieben Gott“ harrt noch der Realisierung. Die im Leben nie abschließbare Antwort, ob es den lieben Gott wirklich gibt, hat er nun erfahren. Für gläubige Menschen ist er jetzt bei Ihm. AMD