Berlin, 14.02.2016, im Rahmen des Kolloquiums für die Nominierten des Wettbewerbs „Heimat – Wo sind wir zu Hause?“

Gliederung

1. Einleitung: Romane im Fernsehformat
2. Qualitätsmerkmale der horizontalen High-End-Serie am Beispiel „Breaking Bad“
    a) Relevanz
    b) Ambivalenz
    c) Komplexität
    d) Originalität
3. Fazit und Ausblick

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3. Fazit und Ausblick

• Über eine lange Handlungszeit hinweg, multiperspektivisch und auf mehreren Ebenen erzählen zu können, eröffnet Möglichkeiten in der Figurenentwicklung, die der Fortsetzungsserie vorbehalten sind.
• Weitere Vorteile: breitbandige Beleuchtung eines bestimmten Themas, ausdifferenzierte Komplexität in Charakteren und Struktur, Vielzahl von Konstellationen und Schauplätzen, dadurch facettenreiche Darstellung eines Gesellschaftsporträts.
• In der horizontalen High-End-Serie wird eine spezifische Form raumzeitlicher Nähe zwischen der Fiktion und dem Erfahrungshorizont des Zuschauers geschaffen, die man sonst nur aus dem Roman kennt.
• These: Diese qualitativen Stärken können sich beim On-Demand-Rezipieren auf den genannten Plattformen besser entfalten als im konventionellen Free TV. Es muss wohl davon ausgegangen werden, dass sich der Serienmarkt weiter ausdifferenziert: Im Free TV werden noch stärker als vorher vertikal strukturierte Serien dominieren, während qualitativ hochwertige horizontale Serien auf netflix, amazon, Ski, HBO etc. erheblich zur Markenbildung der digitalen Player beitragen werden – inzwischen droht dort sogar eine Blasenbildung durch Überproduktion. Das muss jedoch nicht dazu führen, dass sich die herkömmlichen Sender komplett aus der Produktion von horizontalen Serien verabschieden. Um gerade beim jüngeren Publikum nicht noch mehr den Anschluss zu verlieren, sollten die Sender noch aktiver auf dem internationalen On-Demand-Markt werden. Erste Ansätze dazu zeigen sich in den Mediatheken sowie bei den Privaten durch internationale Investitionen in den digitalen Medienmarkt.